Vorbeugende Maßnahmen
sind wichtig, damit die Pflanzen gesund wachsen können und weniger anfällig für Schädlinge sind:
- Standort- und Sortenwahl
- gute Fruchtfolgegestaltung
- gute Pflanzennachbarschaft / Mischkultur
- Bodenbearbeitung
- Dünge- und Kompostwirtschaft
- Nützlingsförderung und Nützlingseinsatz
Brühen und Jauchen,
Tees und Kaltwasserauszüge
- Rein biologisch und nicht zu unterschätzen
- Günstig, weil Zutaten meist vorhanden
- bei der Verarbeitung von giftigen Pflanzen immer äußerste
Vorsicht bei der Aufbewahrung und Handhabung - Inhaltsstoffe schwanken je nach Erntezeit und Standort
- für vorbeugende Maßnahmen und bei schwachem Befall
Rezepte für natürliche Pflanzenschutzmittel:
Grundrezept für alle Zubereitungsarten
- ca. 100 g frische oder 10 g getrocknete Pflanzenbestandteile
- 1 l Wasser (Regenwasser)
- nach dem jeweiligem Bearbeitungsvorgang abseihen
(Pflanzenteile aussieben)
Brühen
- 24 h einweichen
- danach kurz aufkochen und 30 min köcheln lassen
Wurmfarn- und Adlerfarnbrühe
- ! Vorsicht giftig !
- unverdünnt auf Pflanzenteile sprühen
- gegen Schmier-, Blut- und Schildläuse
- gegen Rostpilze
Holunderblütenbrühe
- unverdünnt in Wühlmausgänge gießen
- Möhrenfliege: 1 : 5 mit Wasser verdünnt auf Möhren sprühen
Meerrettichbrühe
30 g frische oder 3 g getrocknete Pflanzenteile mit
1 l Wasser übergießen
- unverdünnt die zu behandelnden Pflanzenteile damit
übergießen - vorbeugend gegen Pilzerkrankungen, z. B. bei Kräuselkrankheit
Jauchen
- Zwei Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen
- gegen den Geruch hilft die Zugabe von Gesteinsmehl
Holunderjauche
- in Wühlmausgänge gießen
Tees
- mit kochendem Wasser übergießen
- 15 min abgedeckt ziehen lassen
Kamillentee
- gegen Umfallkrankheit:
abgekühlt Saatgut darin einweichen
Salbeitee
- vorbeugend zur Schädlingsabwehr
Thymiantee
- vergrämt Ameisen
Kaltwasserauszüge
- 24 – 48 h in kaltem Wasser ziehen lassen
Schafgarbe-Kaltwasserauszug
- 1 : 10 mit Wasser verdünnt
- gegen Monilia-Spitzendürre:
3 mal anwenden: vor Blüte, Hauptblüte und Blütenende - auch gegen Kräuselkrankrankeit
Tomatenblatt-Kaltwasserauszug
- nur gesunde Blätter verwenden!
- nach Grundrezept, aber nur 3 h ziehen lassen
- danach richtig auspressen
- verhindert, dass Kohlweißlinge die Kohlpflanzen „riechen“
Knoblauch-Kaltwasserauszug
- 4 Knoblauchzehen, kleingeschnitten auf
- 1 l Wasser
- hilft gut bei allen Läusen, Thripsen und Spinnmilben
Rezepte für natürliche Düngemittel:
Jauchen
- Zwei Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen
- gegen den Geruch hilft die Zugabe von Gesteinsmehl
- 1:10 mit Wasser verdünnt ausbringen
Brennnesseljauche
- viel Stickstoff und Kalium
- besonders für Starkzehrer
- für Mittelzehrer stärker verdünnen,
für Schwachzehrer nicht geeignet
Beinwelljauche
- Kalium, Phosphat und Stickstoff + Spurenelemente, Kieselsäure und verschiedene Gerbstoffe
- besonders für Starkzehrer wie Kohl, Kürbis, Kartoffeln oder Tomaten
Beinwell-Brennnesseljauche
- zusammen noch besser
Urin
- den kann wirklich jeder selber produzieren
- wer Medikamente einnimmt, sollte jedoch darauf verzichten
- reich an Stickstoff, wichtig für das Blattwachstum
- in einem Verhältnis zwischen 1:10 und 1:20 mit Wasser
verdünnt ausbringen - der Geruch verfliegt nach maximal zwei Stunden, aber lieber nicht Sonntag Mittag ausbringen 🙂
Literatur
- Natalie Faßmann – Auf gute Nachbarschaft, Pala-Verlag
- Jutta Langheineken und Christa Weinreich – Schwester Christas Mischkultur, Ulmer Verlag
- Marie-Luise Kreuter – Pflanzenschutz im Biogarten, BLV Verlag
- Elke Schwarzer – Meise mag Melisse, Ulmer Verlag